Webinar: Puls statt Pause – Warum monatliche Pulsumfragen den Unterschied machen
Wenig Aufwand, grosser Impact
Klassische Jahresumfragen liefern oft Antworten auf Fragen, die längst hätten gestellt werden müssen.
Im SPOT ON Webinar «Puls statt Pause» zeigte Timo Plattner, Chief People Officer bei pidas ag, wie Unternehmen mit Pulsumfragen eine lebendige Feedbackkultur etablieren – und warum das der Schlüssel zu mehr Employee Engagement und wirksamer Führung ist.
Das Webinar wurde von Lena Schwerzmann, Managing Partner bei SPOT GmbH, moderiert.
„Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist genauso wichtig und messbar wie finanzielle Kennzahlen – und sollte auch genauso häufig überprüft werden.“ — Timo Plattner, Chief People Officer, pidas ag
Key Takeaways aus dem Webinar
In der Serviceindustrie ist Mitarbeitendenzufriedenheit geschäftskritisch – sie steht in direktem Zusammenhang mit Servicequalität und Kundenzufriedenheit. Unter dem Motto „Puls statt Pause“ stellte Timo Plattner ein pragmatisches Konzept vor, das es erlaubt, den Puls der Organisation kontinuierlich zu messen und daraus unmittelbar zu lernen.
Warum Jahresumfragen zu spät kommen
Viele Unternehmen setzen noch immer auf klassische Jahresumfragen. Doch sie sind zu aufwendig, zu träge und liefern veraltete Ergebnisse. Zwischen Datenerhebung und Umsetzung vergehen oft Monate, während sich Teams, Führung oder Strategie längst verändert haben.
Pulsumfragen dagegen sind kurz, regelmässig und hochrelevant. Sie erfassen die Stimmung im Unternehmen kontinuierlich und ermöglichen HR und Führungskräften, frühzeitig Trends zu erkennen, Probleme zu adressieren und gezielt gegenzusteuern.
Bei pidas ag wurde ein klares Zielbild definiert: monatlich kurze Befragungen mit dem Anspruch, dass der Gesamtwert über 4 von 5 liegt – kein Team soll langfristig unter 3 fallen.
So funktioniert Pulsmessung bei pidas ag
pidas ag nutzt den Chatbot „Nexa“, um Mitarbeitenden monatlich eine Pulsbefragung zu senden. Die Umfrage dauert rund 30 Sekunden und umfasst fünf zentrale Fragen zu:
Zufriedenheit
Teamklima
Energielevel
Feedbackkultur
Präsenz der Führungskraft
Ein Freitextfeld ermöglicht qualitative Rückmeldungen. Das Prinzip: niederschwellig, einfach, relevant. So entsteht Routine im Feedback und ein natürlicher Dialog über Zufriedenheit, Zusammenarbeit und Führung.
HR Analytics in Echtzeit – unterstützt durch KI
Die Ergebnisse fliessen automatisiert in Dashboards und Teamreports. Zusätzlich erstellt Timo Plattner ein Management Summary, unterstützt durch eine KI-gestützte Textanalyse (GPT). Diese fasst Trends, Stärken und Handlungsfelder zusammen – eine wertvolle Hilfe, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen, ohne den Dialog zu ersetzen.
So wird HR Analytics zum strategischen Führungsinstrument: Daten liefern Orientierung, Gespräche schaffen Wirkung.
Closed-Loop statt Leerlauf
Einer der grössten Erfolgsfaktoren ist der Closed-Loop-Ansatz: Feedback endet nicht bei der Auswertung.
Monatliche Teammeetings sind Pflicht, um Ergebnisse zu besprechen, Fragen zu klären und konkrete Massnahmen zu beschliessen. So entsteht Vertrauen, Transparenz und Verantwortlichkeit – die drei Grundpfeiler einer gesunden Feedbackkultur.
„Pulsumfragen schaffen Vertrauen – weil sie zeigen, dass Feedback ernst genommen und gehandelt wird.“ — Timo Plattner
Learnings aus der Praxis
In der Anfangsphase lag der Fokus oft auf kritischen Stimmen – heute überwiegen positive Rückmeldungen. Das zeigt: Feedbackkultur lässt sich trainieren.
Wertvoll sind besonders Trendanalyse und Kontextbezug: Sinkt etwa das Energielevel über mehrere Monate, liefert das Hinweise auf Überlastung, Führungswechsel oder Prozessveränderungen. So wird Mitarbeitendenfeedback zu einem echten Frühwarnsystem.
Erfolgsfaktoren für Pulsumfragen
Aus der Praxis bei pidas ag lassen sich vier Erfolgsfaktoren ableiten:
Teamansatz statt HR-only – Verantwortung liegt bei den Führungskräften.
Einfachheit vor Perfektion – lieber starten, beobachten, verbessern.
Klare Verantwortlichkeiten – wer misst, muss handeln.
Dialog statt Dashboard – Daten sind Mittel zum Gespräch, nicht Selbstzweck.
Wirkung: Mehr Engagement, weniger Fluktuation
Die Einführung von Pulsumfragen hat bei pidas ag spürbare Wirkung gezeigt:
Schnellere Reaktionsfähigkeit bei Herausforderungen,
messbar tiefere Fluktuation,
gestärkte Feedbackkultur und
höhere Glaubwürdigkeit von HR und Führung.
Pulsumfragen werden heute nicht mehr als Kontrollinstrument, sondern als wirksamer Hebel für Engagement und Performance verstanden.
Fazit: Am Puls der Mitarbeitenden bleiben
Pulsumfragen sind mehr als ein HR-Tool – sie sind ein strategischer Bestandteil moderner People & Culture-Arbeit.
Sie fördern Dialog, Vertrauen und Beteiligung und liefern gleichzeitig wertvolle Insights für HR Analytics.
Wer kontinuierlich zuhört, gestaltet Wandel aktiv – und macht Feedbackkultur zu einem echten Wettbewerbsvorteil.
Key Takeaways
Pulsumfragen statt Jahresumfragen:
Jahresumfragen liefern zu spät verwertbare Ergebnisse. Kurze, monatliche Pulsumfragen machen Stimmungen, Trends und Herausforderungen rechtzeitig sichtbar und ermöglichen eine proaktive Reaktion.Einfachheit ist entscheidend:
Weniger ist mehr. Fünf Fragen pro Monat zu Themen wie Zufriedenheit, Energie, Teamklima und Führung reichen aus, um wirksame Einblicke zu gewinnen.Feedback muss zum Dialog führen:
Der grösste Hebel liegt im Closed Loop: Ergebnisse werden transparent im Team besprochen und in konkrete Massnahmen überführt. Nur so entsteht Vertrauen und Beteiligung.Führung als Schlüsselfaktor:
Pulsumfragen sind kein HR-Projekt, sondern ein Führungsinstrument. Teamleiter:innen müssen Verantwortung übernehmen und Feedback aktiv nutzen, um Entwicklung zu fördern.Daten sind nur der Anfang:
HR Analytics und KI-gestützte Textanalysen helfen, Muster und Trends zu erkennen. Doch entscheidend bleibt der menschliche Dialog über die Ergebnisse – nicht das Dashboard.Kulturwandel durch Kontinuität:
Regelmässiges Mitarbeitendenfeedback stärkt die Feedbackkultur, fördert psychologische Sicherheit und signalisiert: Feedback wird ernst genommen und führt zu Veränderung.Messbare Wirkung:
pidas ag beobachtet durch Pulsumfragen höhere Mitarbeiterbindung, tiefere Fluktuation, mehr Engagement und schnellere Reaktionsfähigkeit auf organisatorische Herausforderungen.Erfolgsfaktoren für die Umsetzung:
Starten statt perfektionieren
Klare Verantwortlichkeiten definieren
Feedback konsequent zurückspiegeln
Einfachheit und Regelmässigkeit priorisieren
Technologie nutzen, aber nicht überbewerten